13.02.2024 – Eine neue internationale Studie, veröffentlicht im Fachjournal „Nature Climate Change“, enthüllt eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen der globalen Bereitschaft der Menschen, für den Klimaschutz finanziell einzustehen, und ihrer Wahrnehmung der Handlungsbereitschaft ihrer Mitbürger. Die Umfrage, an der fast 130.000 Menschen in 125 Ländern teilnahmen, ergab, dass 69 Prozent der Befragten bereit sind, ein Prozent ihres monatlichen Einkommens für den Kampf gegen die globale Erderwärmung zu spenden. Jedoch glaubten sie gleichzeitig, dass nur 43 Prozent ihrer Mitmenschen dazu bereit wären.
Die Forscher betonen, dass diese „Wahrnehmungslücke“ ein potenzielles Hindernis für den Klimaschutz darstellen könnte. Das Team um Peter Andre vom Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung hebt hervor, dass der weltweit verbreitete Pessimismus bezüglich der Handlungsbereitschaft anderer die tatsächliche breite Bereitschaft der Menschen für den Klimaschutz überdecken könnte. Dies könnte zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung führen, da Personen, die glauben, dass andere nicht aktiv werden, dies möglicherweise selbst unterlassen.
Die Studie zeigt auch, dass die Bereitschaft zu finanziellen Beiträgen für den Klimaschutz je nach Land variiert. In einigen Ländern wie den USA, Kanada und Russland würden mehr als die Hälfte der Befragten nicht bereit sein, ein Prozent ihres Einkommens zu spenden. In Deutschland hingegen liegt die Bereitschaft bei über 60 Prozent.
Interessanterweise offenbart die Studie, dass Länder mit höheren Temperaturen und niedrigerem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt eine größere Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung zeigen. Dies könnte darauf hindeuten, dass Menschen in den am stärksten betroffenen Regionen eher gewillt sind, Maßnahmen zu ergreifen.
Die Ergebnisse der Umfrage sollten jedoch mit Vorsicht interpretiert werden. Experten warnen vor einer möglichen Diskrepanz zwischen Einstellungen und tatsächlichem Verhalten. Obwohl 69 Prozent angeben, bereit zu sein, ein Prozent ihres Einkommens zu spenden, könnte die praktische Umsetzung dieser Absicht niedriger ausfallen.
Dennoch sehen einige Forscher in den Umfrageergebnissen Anlass zur Hoffnung. Die klare Botschaft von 89 Prozent der Befragten, die sich wünschen, dass ihre Regierungen mehr gegen den Klimawandel unternehmen, könnte als Appell an politische Entscheidungsträger dienen. Die breite Zustimmung zu strengeren politischen Maßnahmen und Vorschriften zur Förderung erneuerbarer Energien könnte ein Ansporn für Regierungen weltweit sein, mutigere Schritte im Kampf gegen den Klimawandel zu unternehmen.
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Quelle: nature climate change – https://www.nature.com/articles/s41558-024-01925-3